Über 50 und kein bisschen weise ... keine Teenager mehr, aber noch laaange nicht alt ... vielleicht kurzsichtig, aber nicht blind ... nicht ganz knackig, aber aufregend ... eben WIR über 50! Wir lieben Mode, Schönheit, Leben, Gesundheit, Glück , Spaß und UNS!

Sonntag, 20. Oktober 2013

Mensch Mama!

Wie oft habe ich das schon gehört, gedacht, in Gedanken gelesen und gesagt?

Keine Ahnung, aber oft, sehr, sehr oft. Als meine Tochter noch pubertiert hat, war das der Standard-Seufzer, bevor ihre Tür vor meiner Nase ins Schloss fiel. Ich selbst denke diesen Satz so oft, dass man mich schon wandelnde "Mensch Mama!"- Denkerin nennen könnte. Wir leben in einer 3-Generationen-Mädels-WG, was meistens total schön ist, weil wir uns sehr, sehr lieb haben. Manchmal steckt aber auch ganz schön Zündstoff drin, wir sind eben drei Generationen, die alle ganz anders aufgewachsen sind.

Meine Mutter ist noch ein "Vorkriegs-Modell", erzogen in einer Zeit, in der traditionelle Werte und gute Umgangsformen sehr wichtig waren. Ihre große Zeit waren die Fifties mit wunderschönen Kleidern, Hütchen und passenden Handschuhen zum Kleid. Wobei meine Mutter  ihrer Zeit immer weit voraus war, pfiff auf die Ehe, arbeitete als Model, als als es diesen Begriff noch gar nicht gab und brachte uns allein durchs Leben und das war nicht immer einfach.

Sogar als ich geboren wurde, waren  Frauen  den Männern noch "untertan", durften nur mit Erlaubnis ihrer Männer arbeiten, wenn sie ihre ehelichen Pflichten nicht vernachlässigen. Vergewaltigung in der Ehe war noch nicht strafbar. Aber in den 60-igern wurden auch die Beatles und die Stones zu Idolen, die Studenten standen auf, es gab die Pille, die sexuelle Revolution und Emanzipation wurde wichtig.  Ich trug knallenge Lewis und lange Locken, der Parka war mein ständiger Begleiter. Als mein Freund bei mir übernachtete, regte sich die Nachbarin noch auf, jeder  (außer mir) kiffte. Alice Schwarzer und die "Emma" kämpften für uns Frauen, ging auf die Barrikaden, unser Bauch gehörte uns..

Meine Tochter kam 1992 zur Welt,  ich war nicht verheiratet, was keinen mehr  interessierte. Ich habe acht Wochen nach ihrer Geburt wieder gearbeitet. Möglich war das, auch und vor allen Dingen, Dank meiner Mutter, die quer mit uns durch die Republik zog, damit ich an meiner Karriere basteln konnte. Ja auch das hat sich verändert, die Heimat meiner Tochter ist nicht mehr ein Ort, sondern unser Land. Sie ist mit dem Gedanken der Selbstverwirklichung aufgewachsen, aber auch mit dem Greenpeace,der Globalisierung und der Nachhaltigkeit.Eine gute Ausbildung ist die Voraussetzung für ein gutes Leben.

Wir haben also ganz schön unterschiedliche Voraussetzungen, wie gesagt, manchen Zündstoff, aber meistens doch viel zum Reden. Da sitzt die Oma,und  staunt, dass die jungen Leute darüber nachdenken, wer, wenn sie ein mal ein Baby bekommen für einige Zeit zu Hause bleibt. Aber auch die Enkelin staunt, dass man es in den 50-igern total lustig fand, wenn Mann, Frau übers Knie legte und darüber, dass Oma nach der Lehre nicht zur Modeschule durfte, weil sie ja eh mal heirateten würde.

Ich finde, wie haben ganz schön Glück....

Bis dann
eure

Emm

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